Nach 23 Jahren in nahezu unverändertem Design habe ich mich zu Beginn des Jahres 2022 dazu entschlossen, meiner Labelwebsite ponkoff-music.de ein grundlegendes technisches Update und damit neues Leben zu verpassen. Warum es so lange gedauert hat und was den ausschlag gab, lest ihr hier.
Die Website entstand 1999 zum Hosting von digitalen Musikdateien und wuchs bis 2006 zu einem großen Archiv von über 60 Releases von etwa 20 Künstlern un Projekten an. Im Zeitalter vor Youtube und Facebook, ja sogar noch vor Myspace, war das Hosting von Musikdateien praktisch nur auf selbstgebauten Websites möglich. Diese waren damals noch in HTML programmiert und hatten ein starres Design auf allen Displays, da es in aller Regel damals eh nur Computerbildschirme bestimmter Größen gab. Die früher gern in Kauf genommenen Umstände, die eine HTM-Website mit sich bringt (Notwendigkeit zur Spiegelung aller Inhalte auf der lokalen Festplatte, Einsatz von HTM-Editoren und FTP-Programmen zum Handling usw.), wurden mit dem Aufkommen sozialer Medien wie Youtube oder Facebook schnell zu technischen Dinosauriern. Ende der 2000er war es durch Sozial Media möglich geworden, Inhalte im Internet ohne große technische Kenntnisse zu teilen. Gleichzeitig begann auch der Siegeszug von Content Management Systemen (CSS), die für ein angepasstes Layout von Websiten auf beliebigen Monitorgrößen, vom winzigen Handydisplay bis zum riesigen Smart-TV ermöglichen. Während ich Inhalte auf Youtube und Facebook teilte und diverse neue Online-Projekte in WordPress realisierte, geriet die ate Labelwebsite allmählich in Vergessenheit. Zuletzt war sie weit über 10 Jahre nicht mehr aktualisiert worden.
Dem von Social Media ausgehenden Trend weg vom Album hin zum Videoclip einzelner Songs folgend, zweifelte ich gegen Ende der 2000er Jahre auch an der Zukunft von klassischen Musikformaten wie der Album-CD, auf der die meiste Musik meines Labels bisher päsentiert wurde. Da ich zu dieser Zeit meist nur einzelne Tracks einspielte, war mir der Trend sogar recht. Schließlich ging ich auch bei der Veröffentlichung von Archivmaterial, das eigentlich für ein klassiches CD-Album prädestiniert gewesen wäre, wenn es mehrere zusammenhängende Songs ohne zugehöriges Bild- oder Videomaterial umfasste, dazu über, es nur noch auf Youtube zu veröffentlichen.
Allerdings entpuppten sich die gängigen Social-Media-Plattformen wie Youtube und Facebook dann doch nicht als das Paradies für Medieninhalte, für das man sie in den Anfangsjahren gerne halten konnte. Immer mehr Werbung, Upoadfilter, Reichweitenbegrenzungen sowie eine Zensur von Inhalten, die nicht dem Geschmack oder der Meinung der Betreiber entsprachen, ließen gerade provokante Künstler dort schnell verstummen. Da sich meine musikalischen Projekte nie irgendwelchen Zwängen oder Grenzen unterworfen haben, war mir klar, dass die sozialen Medien nicht die einzige Plattform für meine Inhalte sein konnten, sondern dass es nach wie vor einen Bedarf nach einer eigenen, einfach zu handhabenden Hosting-Plattform für Medieninhalte gab.
Zusätzlich kamen im Lauf der späten 2010er Jahre doch noch einige Albenveröffentlichungen aus dem Archiv zusammen, die ich zwar alle auch via Youtube veröffentlichte, die dort aber spätestens seit der zu jener Zeit erfolgten Änderung von Youtube’s Werbestrategie keinen Spaß mehr machten. Hatte man zuvor als Creator noch selbst bestimmen können, in welchem Clip wann Werbung angezeigt werden solle, so wurde Werbung bald für praktisch alle Inhalte obligat. Der einst praktisch werbefreie Youtbe-Kanal von PONKOFF MUSIC wurde zu einer Dauerwerbesendung und es wurde höchste Zeit, Inhalte wieder auf eine werbefreie Plattform zu übertragen.
Da die Labelseite von PONKOFF MUSIC doch einen gewissen Umfang erreicht hatte, der bei einer Überarbeitung zu berücksichtigen wäre, schob ich das Vorhaben länger vor mir her. Gewisse persönliche und gesundheitliche Probleme, turbulente berufliche Entwicklungen und viele weitere Dinge ließen das Vorhaben aber von Jahr zu Jahr unerledigt bleiben. 2017 registrierte ich bereits die Domain www.ponkoff-music.de, um von den bisherigen Gratis-Weiterleitungsdomains auf eine eigene Domain zu wechseln. Es blieb trotzdem noch einige Zeit bei der technisch und inhaltlich veralteten Seite, bevor zum Jahreswechsel 2021/22 endlich Zeit und Gelegenheit war, die Inhalte in ein zeitgemäßes Gerüst zu übertragen.
Aber nun erstrahlt die Seite im selben WordPress-Theme, mit dem ich sowohl schon diese Seite als auch das Rudolf-Epp-Werkverzeichnis und den Katalog meiner Kunstsammlung realisiert habe.
Schaut und vor allem hört mal rein: